Atelier Sylvia Beyen

 

Nein...

Du nahmst es dir
Es schrie dich an
Du wolltest es nicht hören
Es wehrte sich
dein Lachen zeigte
es war dir egal
Es weinte
Du wurdest nicht berührt
von seinen Tränen
Es krümmte sich vor Schmerz
Du wolltest nicht fühlen
wie sehr
Es versteckte sich
glaubte nicht mehr
wurde kleiner
leiser
kraftloser
...
Nein
...
und es verflog
hilflos taumelnd im Wind

 

 ~

 

trügerische Sicherheit

die Laken sind zerwühlt
das Bett strömt unsere Wärme aus
eine Kuhle zeigt
wo unsere Körper sich fest
ineinander verschlungen vereinten
unser aromatischer Duft erfüllt den Raum
und dein Klang vibriert in mir nach
ich fühle deine Hände
ich fühle deine Haut
und schmecke das Salz des Lebens
in deiner Liebe
die Erinnerung schläft
im Dunkel der Nacht

ich weiß
es ist nicht von Dauer
doch halte mich
und schenke mir den Traum
von Stärke

 

 

Niemals läßt du mich vergessen

Und wenn
der Regen fällt,
sehe ich dich in jedem Tropfen.
Kalte Schauer laufen meinen
Nacken entlang.

Jeder Sonnenstrahl
verdampft meine Illusionen,
die warm in meinem
Innern leben sollten.

Doch nur Erinnerungen
erscheinen in dem Licht,
dessen Herkunft
kein Andenken ist.

 

 ~

 

Haltlos

Du hattest die Schulter zum anlehnen
sie bot mir Halt und Festigkeit
Sie war der Stier
der Wal
der tausendjährige Baum
mit Wurzeln so fest wie Stein

Unsere Liebe wurde stärker
meine Schulter bot dir Schutz
Sie war die Ruhe
die Insel
der warme Sommerregen
nach langer Dürre

Durch Lügen
kam Unruhe in die Ruhe
der Stier verlor seine Kraft
Die Insel versank langsam im Meer
der Wal verlor seine Orientierung
Der Sommerregen versiegte im Erdreich
unterspülte die Wurzel des Baumes

Fest miteinander verbunden verkümmern wir
Bieten keinen Halt und keinen Schutz
weil das Vertrauen fehlt
der Glaube erschüttert ist.
Suchend schauen wir uns um
finden

Trümmer
und losen
Sand


*



Haltlos Vol.II

Du hattest die Schulter zum anlehnen
Sie war der Stier
der Wal
der tausendjährige Baum
mit Wurzeln so fest wie Stein

Unsere Liebe wurde stärker
meine Schulter war
die Ruhe
die Insel
der warme Sommerregen
nach langer Dürre

Durch Lügen
kam Unruhe in die Ruhe
der Stier verlor seine Kraft
Die Insel versank langsam im Meer
der Wal verlor seine Orientierung
Der Sommerregen versiegte im Erdreich
unterspülte die Wurzel des Baumes

Fest miteinander verbunden verkümmern wir
Bieten keinen Halt und keinen Schutz
weil das Vertrauen fehlt
der Glaube erschüttert ist.
Suchend schauen wir uns um
finden

Trümmer
und losen
Sand

 

 ~

 

Gehen lassen

Mir ist übel!
Ich weiss,
das ist nicht dein Problem...
Nein,
Es ist meins
ganz allein.

Der Klumpen in meinem Magen
schmerzt,
lässt mich zusammen sinken,
wie einen alten verknöchterten Baum -
dessen Wurzel stark
das Holz jedoch
durch Maden morsch geworden ist.

Die Sorge um dich
hat das Blattwerk braun werden lassen.
Die Äste brechen unter der
kleinsten Belastung.

Ich sehe den Weg
den du gehst...
Kann dich nicht aufhalten.
Will es auch gar nicht mehr.

Der Wind fühlt sich nicht frisch an.
Riecht faulig nach Unheil!
Er ist rauh und reißt an meiner Borke.
Stückweise fällt sie
wie ein Vorbote
in die Tiefe...

Ich sehe dir nach.
Sehe dein Lächeln.
Du fühlst dich gut.
Deine Äste strecken sich
dem Himmel entgegen.
Doch deine Wurzel ist kurz
und die Angst
schnürt mir die Luft ab,
dass du irgendwann fällst,
weil das nasse glitschige Erdreich
dich nicht halten kann.
Der Regen dich unterspült
oder der Druck des Windes
zu groß wird.

Aber ich lasse dich gehen.
Ich muss.
Nur eines kann ich tun:
Mein bisher schützendes Blattwerk
wird für dich weichen,
damit die Sonne dich stärkt.
Du kräftig genug bist
den Widrigkeiten des Lebens
zu widerstehen.

Und ich werde mit meinen Wurzeln
ein Bett bereiten -
auf das du fallen kannst...

 

~

 

Hoffnung

Kalt!
Du läufst
immer schneller -
in der Hoffnung
Wärme zu finden.
Du singst
fröhliche Lieder -
in der Hoffnung
Freude zu finden.
Du gehst
vor die Tür -
in der Hoffnung
Freiheit zu finden.
Du küßt
viele Münder -
in der Hoffnung
Liebe zu finden.
Es bleibt kalt
in Dir!

Du frierst -
obwohl du schwitzt.
Du bist traurig -
obwohl du singst.
Du bleibst eingesperrt -
obwohl Platz ist.
Du hast geliebt -
obwohl du nicht liebtest.
Eine eiskalte Hand
schnürt dich zu,
du atmest weiter -
in der Hoffnung
auf Leben!

 

 ~

 

Du

Dich spüren,
deinen weichen Mund,
die Wärme deines Körpers,
fühlen.
Dich begreifen,
deine Lippen schmecken,
dich schmecken.
Wie du bist.
Wer du bist.

Du tropfst in mich
wie heißer Stahl
der geschmolzen
in mir glüht.
Neues erschafft.

Ich lege mich in die Kuhle,
die du in dein Kissen
gedrückt hast.
Atme dich,
wie du dich hinterlässt
in der Nacht,
tief ein.

 

 ~

 

Dich

Wenn ich dich denke,
schmecke ich dich,
wie du meine
Tiefe schmeckst.
Fühle
deine Lenden
wie sie mich fühlen
in ihrer Bewegung,
rieche
den Duft deiner Haut
und koste
das Salz.

Ich kann
deine Stimme hören
und wissen;
du bist nicht da.
Die Illusion erhalten.
Dich weiter fühlen
und mich in dir
erfahren,
wie ich bin.

Und dich
lieben.

 

~

 

Erkenne mich

Dort, ein Schimmer -
tief verborgen,
innen, dunkel, ohne Licht.
Kleines Etwas voller Sorgen,
fröhlich strahlendes Gesicht.
Lachen, doch im Innern schimmert
kleiner Funken schwarzes Licht.
Traurig, düster, ein Gewitter,
ein Weg der Hoffnung?
Gibt es nicht!

All die Nahrung die er findet,
die ihm Kraft und Größe gibt.
Bis ein Feuer sich entzündet,
mit sich reißt was je geliebt.
Rasend, schnell und mit Gewalt,
donnernd es durchs Inn’re hallt!

Flammen schlagen, zucken, züngeln,
heiß verbrennt es das Gemüt,
lassen sich durch Nichts mehr bremsen,
legen frei was Sie berührn.
Geben Einblick in die Seele -
verbrannte Träume, Schmerz und Last.
Alles was ich sonst verhehle,
all das was mir so verhasst!

Schleier fallen, Masken schmelzen,
geben Einblick in das Tief.
Woher kam, der dunkle Schimmer,
der das Alles ausgelöst?
Großes Ganzes fällt zusammen,
durch des kleinen Funken Licht.
Gitter fröhlicher Gedanken,
sterben still nun, Schicht für Schicht.

Momente fördern ihn zu Tage,
sieh! Das Lachen tief getränkt.
Siehst du nicht die kleine Träne
deren Salz tief in mir brennt?
Übersieh die äußre Hülle.
Sein, nicht Schein ist hier gefragt,
sieh auch meiner Seele Tücke,
sieh auch das was nicht behagt.
All das was in diesem Tiegel,
nichts verhehlt der eigne Spiegel.

 

~

 

Deine Hände hinterlassen Leben

Wärme
wie du sie mir gibst,
erinnert mich an einen
ausgelassenen Frühlingsmorgen.
Er umfängt,
umhüllt und
liebkost mit
seiner seidenen Luft.
Deine Lippen
lassen frische Blüten
auf meine Haut fallen,
dein Atem beschenkt mich
mit ihrem Duft.
Deine Hände
hinterlassen
Leben.
Einsamkeit
wird zu
Geschichte

 

 ~

 

Begreifen

Fühlen

Fühle
fühle mich
fühle mein Leben
fühle meine Sehnsucht
fühle auch meine Liebe
und fühle dann mein Leid
Es wird dich schmerzen
ich werde es fühlen
fühle deine Liebe
deine Sehnsucht
dein Leben
dich


                                                                                                                                                                               

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