Atelier Sylvia Beyen

 

Vergangenes Licht

Vergangenes Licht
unbestimmter Zeiten,
Erinnerungen ziehen auf.
Und ich kann hier nicht bestreiten,
frühe Sicht nimmt ihren Lauf.

Kinderaugen leuchten
woher kommt das Licht?
Ich erinnere mich nicht.
Augen die so seltsam strahlen
bin das wirklich ich?

Viele Jahre sind vergangen
bräunlich ist schon das Papier.
Vergilbt sind all die grossen Fragen,
die diese kleinen Augen tragen,
ich erkenne mich.

Schön waren diese Kindheitstage,
erinnerungenreich bisher.
Hatte immer viele Fragen,
meine Augen sind nicht leer.
Schön ist das Leben.

Vergangenes Licht,
es ist was es ist!
Ein aufregendes Morgen
erwartet mich!

 

~

 

Ein Leben

Zwei kleine Dinge braucht es nur,
in jeglicher - auch Fremdkultur!
Das Eine schwimmt, das Andere ruht.
(das ist auch was es später tut)

Zusammen sind sie dann unschlagbar!
Ein Kugelding, ein Zellknäul gar!
Ist da schon Leben in dem Ding?
Es macht kein Hüpf und auch kein Kling!

Es liegt herum und teilt sich heftig,
damit ist es ne Zeit beschäftigt.
Dann kommt da och ein -bummern- zu,
das Herz es wächst, ey was im nu!

Das Hirn, es braucht doch etwas Zeit,
bei Manchem ist es nie soweit!
Ist das schon Leben oder nicht?
Die Einen sagen: Sicherlich!

Die Andern meinen: Nö is nich!
Die stehen oftmals vor Gericht.
Es kämpft darum, wenn man es lässt!
Den Wind merkt´s nicht, wenn er auch bläst.

Ganz sicher und geschützt schwimmts da
und fühlt sich einfach wunderbar.
Mit ächtzen, stöhnen kommts dann raus.
Es schreit ganz laut! O-Weh, oh-Graus!

Ist das jetzt Leben? Frag ich nun!
Hat es vielleicht noch was zu tun?
- Das ist kein Leben, sagt der Eine.
Und DAS ist´s was ich damit meine!

Wie kann ein Leben gar nicht sein?
Wenns Herz doch schlägt im roten Schein.
Es wächst auch schnell, gibt richtig Gas!

Was ist denn Leben - wenn nicht DAS?

 

 ~

 

Haltloser Zorn der Einsamkeit

Deine
Einschätzung,
dein Gehabe,
König deiner Welt!
Trotzig übergehst du,
mit Gewalt willst du,
drängst, verzerrst
und glaubst an deine
Offenbarung.
Dein Zepter ist aus Gummi,
deine Krone aus Papier,
doch du hältst verbittert fest
an den Attitüden deines Willens,
die mit ihren jähzornigen Funken
deine Trugbilder
entflammen,
giftige Gase freigeben
und damit vernichten.
Gedanken anderer sind
eine Kriegserklärung,
ihr Offenbaren,
dein Kanonenfutter.
Das Ende jeglicher
Verständigung.

 

 ~

 

der Jammerpoet

Suhlen
im Schmerz!
Im Grau der Depression
wühlst du herum.
Ziehst dich hoch,
an den Emotionen anderer.
Geilst dich daran auf!

Kummervoyeure,
sind deine Daseinsberechtigung!
Leid verbreiten!
Jammernder Narzissmus
ergibt dein sehnsuchtsvolles
Lebenswerk.

Anstatt deine trägen Glieder,
Gedanken und Gefühle
zu bewegen - zu ändern,
lässt du dich einfach fallen,
in den Sumpf
an dem du Gefallen findest.
Schuld!
Du zeigst mit dem Finger:
Die da!

Bloß nicht du, nein!
Die da sind es!
Denn wenn Die nicht wären,
müsstest du dich nicht bewegen.
Könntest stumpfsinnig sitzen,
deine Tage fristen.
Verantwortung?
Nein!
Nicht für dein Leben.
Und...

Die da,
die haben Schuld.
Nicht du.
Nein!
Höhnisch grinst es in dir,
denn dein Ego weiß:

- Es ist deine
Bewegungslosigkeit!

 

 ~

 

Mein Name

Mein Name
ist der Schall.
Der Wind hütet
mir die Träume.
Der Sturm lebt
mir die Wut.
Der nächtliche Horizont
zeichnet mir das Lachen.

Flüster mir deine Worte
der Vergangenheit,
ich trage sie in die Weiten
des Vergessens.
Lebe mich und ich werde
die Hoffnung deiner
Erinnerung.

 

~

 

Vergessene Türen

Glückliche Tage,
ausgewechselt,
wie ein altes Schloss,
dessen Drehmoment
quietschend dem Rost
zum Opfer fällt.
Allein die Illusion
des neuen, glänzend
frisch lackierten,
hält die Trauer über
Unerfülltes
verschlossen.
Der Schlüssel
versteckt im
Nirgendwo einer
vergessenen
Liebe

 

 ~

 

Verloren

Allein
Warum lächeln?
Warum der Schein?
Augen trüb,
geblendet
durch vergangene Zeit!
Nicht lebend,
nicht tot.
Zerstörend!
Quälend!
Wozu erleben
was zum Sterben
verurteilt ist?
Hoffnungslos
verloren -
in sich
allein!

 

 ~

 

Worte im Wind

Mitgerissen
von steppenden Sohlen,
deren Geschwindigkeit
den Ton angibt.
Staccato.
Und versteckt hinter
der eigenen Trägheit,
welche deine Gedanken
offenbart,
hinterlässt
ein falscher Unterton
- Unehrlichkeit.
Selber die Töne zu erzeugen,
die als Vorgabe dienen hieße,
behagliche Pantoffeln tauschen
und im eigenen Schweiß
Laufen lernen.
Konfrontiert
mit dem Widerhall
fremder Laute.

 

 ~

 

Vorwitziger Sonnenstrahl

Ein Licht es sprang von hier nach da.
Es strahlte hell als ich es sah!
Es blinkte und es glitzerte,
als es die Blumen kitzelte!

Sie bogen sich und lachten,
weil die Strahlen Faxen machten.
Ach wie fröhlich sie doch waren...

- Bis der Rasenmäher kam -

 

 ~

 

Und das Leben spielt sein Lied

Klaviersaiten
spielen immer
jenes gleiche Lied.
Erinnerungen leben
unsere Vergangenheit.
Spiegeln sich
in der Gegenwart.
Erkenntnisse schwinden
im fehlerhaften Spiel
unserer vergilbten Tastatur.
Und am Ende bleibt:
Stille.
Tonlose Gebärden -
Finger die sich bewegen
und nicht wirklich
begreifen.

                                                                                                                                                                               

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